
(v. l.) Kammerpräsident Peter Eul, Regierungspräsidentin Anna-Katharina Bölling sowie Geschäftsführer Lutz Schlattmeier
16. November 2023 Ruck in der Bildungspolitik gefordert
Unter dem Motto „Handwerk gibt Impulse“ hat die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld zu einem Informationsaustausch in die Firma Schlattmeier GmbH & Co. KG in Rödinghausen eingeladen. Gemeinsam mit Kammerpräsident Peter Eul und Marwin Schadwill, Leiter Ausbildungsberatung, Lehrlingsrolle und Fachkräftesicherung der Handwerkskammer, sowie weiteren Vertretern der Handwerksorganisation diskutierten die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Schule und Verwaltung über die Situation des Handwerks in der Region.
„Angesichts von Herausforderungen wie der Digitalisierung, dem Klimawandel und Veränderungen in der globalen Wirtschaft braucht es dringend Antworten auf Fragen zur Wirtschafts-, Energie- oder Klimapolitik“, betonte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld. Klare Rahmenbedingungen, zielgerichtete Förderungen und marktwirtschaftliche Anreize für Investitionen seien erforderlich, um den neuen Entwicklungen Raum zu geben. Technologieverbote und überkomplexe Förderprogramme seien dagegen wenig hilfreich. Der Betrieb Schlattmeier GmbH & Co. KG hat sich auf individuelle und nachhaltige Einrichtungslösungen spezialisiert. „Wir bieten Beratung, Planung, Entwicklung und Fertigung qualitativ hochwertiger Produkte für unterschiedliche Branchen an, wie zum Beispiel Gastronomie, Hotels und Arztpraxen“, erklärte Geschäftsführer Lutz Schlattmeier. Dafür benötigt das Unternehmen top ausgebildete Fachkräfte, die jedoch rar sind. „Das Fehlen qualifizierter Nachwuchs- und Fachkräfte ist der größte limitierende Faktor für die Entwicklung des Betriebes“, so Schlattmeier.
Marwin Schadwill, Leiter Ausbildungsberatung, Lehrlingsrolle und Fachkräftesicherung der Handwerkskammer, erklärte: „Betriebe wie Schlattmeier stehen stellvertretend für die guten beruflichen Perspektiven, die das Handwerk jungen Menschen in der Region bietet.“ Um diese Chancen noch stärker als zuvor darzustellen, sei es höchste Zeit für einen wirklichen Ruck in der Bildungspolitik, damit der Berufsbildung endlich echte Wertschätzung entgegengebracht werde. „Es ist ein Irrglaube, dass der Weg zu einem erfüllten Berufsleben nur über ein Studium führen kann“, betonte Schadwill. Die Ausbildungsbetriebe in der Region bewiesen, dass es gerade im Handwerk besonders sinnstiftende Berufe mit einem hohen Maß an Erfüllung gebe. „Die duale Berufsausbildung ist ein zentraler Eckpfeiler für die berufliche Entwicklung junger Menschen und Grundlage für den Wohlstand der Gesellschaft“, so der Bildungsexperte. „Es braucht eine Intensivierung der Berufsorientierung an Schulen und eine echte Gleichwertigkeit von dualer und akademischer Ausbildung“, bekräftigte Schadwill.