27. November 2025125 Jahre Handwerkskammer in Ostwestfalen-Lippe

Die Handwerkskammer in Bielefeld feierte im Rahmen ihres diesjährigen Jahresempfangs im Campus Handwerk ihr 125-jähriges Bestehen mit rund 350 Gästen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1900 hat sich die Kammer zu einer starken Vertreterin des regionalen Handwerks mit einer beeindruckenden Geschichte entwickelt. Mit der Vision „Handwerk OWL: Wir können Zukunft!“ stellt sich die Handwerkskammer im Jubiläumsjahr gemeinsam mit den vier Kreishandwerkerschaften neu auf und blickt optimistisch in die Zukunft.     

Die Gründung der Handwerkskammer Bielefeld im Jahr 1900 war eine direkte Folge der Reichsgewerbenovelle. Bereits 1899 fanden erste Wahlen zur Vollversammlung statt, das zentrale Gremium trat im April 1900 erstmals zusammen. Malermeister Friedrich Meyer wurde zum ersten Präsidenten gewählt. Unterstützt wurde die Kammer anfangs lediglich von Stadtsekretär Theodor Sackmann, der die Geschäfte nebenamtlich aus seiner Wohnung führte. Ein Meilenstein war der Umzug der Kammer 1904 in das Alte Rathaus am Alten Markt. Bereits 1912 reichten die Räume nicht mehr aus, sodass man das Gesellschaftshaus „Erholung“ erwarb und 1913 ein Verwaltungsgebäude errichtete, das heute als Sitz der Kreishandwerkerschaft dienende Haus des Handwerks in der Hans-Sachs-Straße.

Mit der Handwerksnovelle von 1929 wurde die Position der Kammern gestärkt. 1930 zog die Handwerkskammer in die klassizistische Villa Weber in der Obernstraße. Nach der Fusion mit der Handwerkskammer Lippe zu Detmold im Jahr 1973 entstand die heutige Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld. Das lippische Handwerk blickt ebenfalls auf eine eigenständige Tradition zurück. Ebenfalls 1900 wurde in Detmold eine Handwerkskammer errichtet.

Ein zentrales Anliegen der Handwerkskammer war stets die berufliche Bildung: 1957 entstand in Lemgo der Jugendwerkhof des lippischen Handwerks. 1967 wurde das Handwerksbildungszentrum am Kleiberweg in Bielefeld gegründet, das schon vor seinem Umzug in den Campus Handwerk im Jahr 2015 ein führender Anbieter überbetrieblicher

Ausbildung gewesen ist und diese Position seit der Eröffnung des Campus weiter festigte. Mit der Eröffnung des Campus Handwerk im Jahr 2015 setzte die Kammer ein starkes Zeichen für ein modernes, zukunftsorientiertes Handwerk. Der Campus vereint Verwaltung und Bildung und wird bis 2027 umfassend erweitert. Die bisherigen Bildungszentren in Brackwede, Lemgo und das Malerbildungszentrum werden integriert. Schwerpunkte wie intelligente Gebäudetechnologien, nachhaltige Mobilität und ressourceneffizientes Bauen machen den Campus Handwerk zudem zu einem Kompetenzzentrum für Umweltschutz und Energieeffizienz.