Die Bildungsexpertinnen und -experten aus Frankreich und Deutschland trafen sich im Campus Handwerk.
HWK OWL
Die Bildungsexpertinnen und -experten aus Frankreich und Deutschland trafen sich im Campus Handwerk.

Austausch mit französischer Bildungsdelegation

Zehn Bildungsexpertinnen und -experten der beiden westfranzösischen Partnerkammern der Vendée und Loire-Atlantique besuchten die Handwerkskammer OWL, um sich über aktuelle Fragen der Ausbildung und beruflichen Weiterbildung auszutauschen. Der Besuch fand im Rahmen eines Erasmusprojektes statt. „Wir pflegen schon seit vielen Jahren einen regelmäßigen und freundschaftlichen Austausch mit unseren französischen Kolleginnen und Kollegen. Davon profitieren beide Seiten“, betonte Dr. Maribel Illig, Geschäftsführerin der Handwerkskammer OWL und Leiterin des Bildungszentrums. „Die Sorgen sind die gleichen, die Lösungen teilweise unterschiedlich“, erklärte Arnaud Bichon, kaufmännischer Leiter der Bildungszentren in der Gesamtregion Pays de la Loire. Gemeinsam mit Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung, hatten Dr. Maribel Illig und Außenwirtschaftsberaterin Kerstin Naumann den Austausch inhaltlich und organisatorisch vorbereitet. In Frankreich fehlen genau wie in Deutschland ausgebildete Fachkräfte in handwerklichen Berufen. Darüber hinaus stellt in beiden Ländern die aktuelle Situation auf dem Weltmarkt auch das Handwerk und seine Organisationen vor große Herausforderungen. Um gemeinsam Lösungen zu finden, soll die Zusammenarbeit auf Ausbildungsebene, aber auch auf der Ebene der Betriebsberatung intensiviert werden.

Außerdem möchten die Kammern den Lehrlingsaustausch wieder aufleben lassen, der coronabedingt etwas gestockt hat. „Die jungen Leute bringen viele interessante Impulse aus den jeweiligen Partnerbetrieben mit, auch die Unternehmen profitieren“, betonte Geschäftsführer Goll. Die Möglichkeit des Austauschs erhöhe auch die Attraktivität für einen handwerklichen Beruf. In Frankreich und auch in Deutschland gehen die Beraterinnen und Berater offensiv auf Schülerinnen und Schüler sowie weitere Interessierte zu, um sie für das Handwerk zu begeistern. Auf großes Interesse traf auch der Umgang mit dem Thema „Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse“.

Auskünfte über die Situation der Unternehmen und die Beratungsdienstleistungen der Handwerkskammer gaben die Betriebsberaterinnen und -berater. Die Handwerkskammer hat zu Fragen der Ausbildung, Weiterbildung, Gründung und Betriebsberatung verschiedene Hotlines eingerichtet, um schnell und unkompliziert auch auf spontane Anfragen der Betriebe und Beschäftigten reagieren zu können. Gerade in fordernden Zeiten sind in Frankreich und Deutschland zeitnahe Auskunft und Unterstützung wichtig.    

Neben dem Austausch im Haus besuchten die Expertinnen und Experten aus Frankreich zwei Bielefelder Handwerksbetriebe: die Tischlerei Andreas Hillebrand sowie Mercedes Benz Beresa.