Hauptgeschäftsführer Dr. Jens Prager (5. v. r.), begrüßte den FDP-Bezirksvorstand Jan-Maik Schlifter (4. v. r.), Frank Schäffler MdB (6. v. r.), Christian Sauter MdB (5. v. l.) sowie Martina Hannen (6. v. l.) und weitere Parteirepräsentanten im Campus Handwerk.
HWK OWL
Hauptgeschäftsführer Dr. Jens Prager (5. v. r.), begrüßte den FDP-Bezirksvorstand Jan-Maik Schlifter (4. v. r.), Frank Schäffler MdB (6. v. r.), Christian Sauter MdB (5. v. l.) sowie Martina Hannen (6. v. l.) und weitere Parteirepräsentanten im Campus Handwerk.

12. September 2023 Belange des Handwerks in den Blick nehmen

Sorgen in der Baubranche, anhaltende Belastungen durch Bürokratie und Abgaben, hohe Inflation und der massive Bedarf an Nachwuchs- und Fachkräften: Die Liste der drängenden Gesprächsthemen war lang, als Frank Schäffler, Bundestagsabgeordneter und Bezirksvorsitzender der FDP OWL, gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Bezirksvorstands der regionalen FDP in den Campus Handwerk kam. Dort tauschten sich die Freien Demokraten mit Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, über die Herausforderungen des regionalen Handwerks und die angespannte Situation im Baugewerbe aus. „Der deutliche Rückgang an Neuaufträgen, gerade im Bereich des gewerblichen und privaten Wohnungsbaus, macht den über 2.100 Baubetrieben in unserem Kammerbezirk spürbar zu schaffen“, betonte Prager. Es brauche daher dringend klare und verlässliche Anreize aus der Politik, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln. „Das Bauhandwerk ist für die Behebung von Wohnraummangel und die Umsetzung der ambitionierten Klimaziele im Gebäudesektor von größter gesellschaftlicher Bedeutung. Die Handwerkskammer fordert daher eine verlässliche Förderkulisse und Unterstützung durch KfW-Kredite mit einem garantierten Zinssatz für Bauwillige“, betonte der Hauptgeschäftsführer.

Darüber hinaus betonte Prager die Notwendigkeit von finanziellen und bürokratischen Entlastungen für kleine und mittlere Betriebe. „Das im Kabinett beschlossene Wachstumschancengesetz ist ein wichtiges Signal für die Wirtschaft. In Summe richtet sich das Paket aber zu wenig an den Bedürfnissen des Handwerks aus, das als Umsetzer der gesellschaftlichen Transformation besonders im Fokus stehen sollte“, betonte Prager. Es sei vielmehr ein tragfähiges Gesamtkonzept erforderlich, das zielgenau für Entlastungen bei Strom und Energie sorge und eine Reform im Bereich von Steuern und Bürokratie anstoße, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Es sei zudem sehr dringlich, dass langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren gestrafft, die Digitalisierung der Verwaltung vorangetrieben und eine wachstumsorientierte Haushaltspolitik betrieben werde. Gerade jetzt seien die Betreibe im Mittelstand auf eine Steuer- und Sozialabgabenpolitik angewiesen, die Belastungen reduziert und mehr Anreize für Investitionen setzt. Prager appellierte an die Mitglieder des FDP-Bezirksvorstands, sich für eine temporäre Verlängerung des erleichterten Zugangs zum Kurzarbeitergeld für solche Betriebe des Bauhandwerks einzusetzen, die durch die Stornierung bereits erteilter Bauaufträge völlig unverschuldet in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten.