Um die Wirtschaftsleistung im Handwerk auch in Zukunft auf einem hohen Niveau zu halten, muss die Politik mittelstandsgerechter werden", sagt Wolfgang Borgert, stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL
HWK OWL
Um die Wirtschaftsleistung im Handwerk auch in Zukunft auf einem hohen Niveau zu halten, muss die Politik mittelstandsgerechter werden", sagt Wolfgang Borgert, stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL

Bürokratie muss abgebaut werden

25.09.2019

Aufgrund einer anhaltend guten Binnennachfrage läuft die Herbst-Konjunktur im ostwestfälisch-lippischen Handwerk weiter rund. „Die insgesamt robuste Konjunktur wird vor allem von einer starken Bau- und Ausbaubranche getragen“, erklärte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, bei der Vorstellung der Herbstkonjunktur im Handwerk. 29 Prozent aller befragten Betriebe haben im letzten Jahr ihre Investitionen hochgefahren, das bewertet die Handwerkskammer als positives Zeichen für die Zukunft. 26 Pro-zent der Betriebe möchten auch im nächsten Jahr vermehrt investieren, bei 58 Prozent bleiben die Investitionen auf dem gleichen Niveau. „Unsere Betriebe blicken durchaus weiterhin optimistisch in die Zukunft“, fügte Wolfgang Borgert an, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL. Allerdings gebe es inzwischen sichtbare Verunsicherungen in der Gewerbegruppe „Gewerblicher Bedarf“. Auch die Kraftfahrzeugbranche stehe vor großen Herausforderungen. Um das Investitions- und Innovationsniveau hoch zu halten, sei es wichtig, dass Gesetze schnell und eindeutig beschlossen und nicht auf die lange Bank geschoben werden, so Borgert.   

Um die Wirtschaftsleistung im Handwerk auch in Zukunft auf einem hohen Niveau zu halten, müsse die Politik mittelstandsgerechter werden. Borgert kritisierte, dass dem Handwerk und dem Mittelstand allgemein durch eine überbordende Bürokratie das wirtschaftliche Überleben schwer gemacht werde. „Die Bürokratie und Gesetzgebung muss auf das notwendige Maß zurückgeführt werden“, ergänzte Peter Eul. Daher begrüße die Handwerkskammer, dass das Bundeswirtschaftsministerium eine Mittelstandsstrategie erarbeitet habe, die ihr Augenmerk auf die besonderen Erfordernisse von kleinen und mittleren Unternehmen legt. Ziel müsse es sein, dass sich Handwerkerinnen und Handwerker künftig wieder mehr auf ihre Aufträge und Kunden konzentrieren können.