Tauschten sich über die Fachkräftesituation im Handwerk aus: Stehend von links Ragna Köstner, stv. Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer, Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer, Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer, Dr. Maribel Illig, Geschäftsführerin und Leiterin der Berufsbildungsstätten, sowie Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Sitzend von links: Heinz Thiele, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Paderborn, Barbara Schäfer, Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Detmold, Frauke Schwietert, Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Herford, sowie Wolfgang Draeger, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Bielefeld.
HWK OWL
Tauschten sich über die Fachkräftesituation im Handwerk aus: Stehend von links Ragna Köstner, stv. Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer, Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer, Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer, Dr. Maribel Illig, Geschäftsführerin und Leiterin der Berufsbildungsstätten, sowie Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Sitzend von links: Heinz Thiele, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Paderborn, Barbara Schäfer, Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Detmold, Frauke Schwietert, Geschäftsführerin Agentur für Arbeit Herford, sowie Wolfgang Draeger, Geschäftsführer Agentur für Arbeit Bielefeld.

Handwerk braucht Fachkräfte

04.03.2022

Die Spitzen der regionalen Arbeitsagenturen trafen sich mit dem Präsidenten der Handwerkskammer OWL, Peter Eul, und der Geschäftsführung im Campus Handwerk in Bielefeld zu einem Austausch über den Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe. Kammerpräsident Peter Eul begrüßte Wolfgang Draeger, Arbeitsagentur Bielefeld, Barbara Schäfer, Arbeitsagentur Detmold, Frauke Schwietert, Arbeitsagentur Herford sowie Heinz Thiele von der Agentur für Arbeit in Paderborn. „Das Handwerk hat sich in den Jahren der Pandemie als systemrelevant erwiesen und möchte jetzt wirtschaftlich durchstarten“, betonte der Präsident an die Chefinnen und Chefs der Arbeitsagenturen gerichtet.

„Laut der Konjunkturumfrage vom Herbst 2021 fehlen im ostwestfälisch-lippischen Handwerk etwa 13.500 Arbeitskräfte, darunter 10.000 Fach- und Führungskräfte sowie 3.500 Hilfskräfte, um die gesellschaftlich relevanten Zukunftsaufgaben meistern zu können“, ergänzte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer und Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung. „Viele Betriebe sind gut durch die Pandemie gekommen und arbeiten - trotz der vorhandenen Material-Engpässe und trotz der massiven Steigerung der Energiekosten - am Anschlag. Ein besonderer Personalbedarf besteht in den Bauberufen“, so Prager. Auch in anderen Handwerksbranchen, beispielsweise bei den Zulieferern und den Nahrungsmittelhandwerken, würden Fachkräfte gesucht. Besonders getroffen von der Corona-Pandemie waren die Handwerke für den persönlichen Bedarf wie Friseure, Kosmetiker oder Fotografen. Durch Kurzarbeit sei es diesen Betrieben gelungen, Mitarbeitende in den Betrieben zu halten. Es habe dennoch Abwanderungsbewegungen gegeben.

„Für die Umsetzung der gesellschaftlichen Megaprojekte der Energie-, Verkehrs- und Mobilitätswende werden zukünftig noch deutlich mehr Fachkräfte aus dem Handwerk benötigt“, erklärte Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer. Der Klimawandel und eine größtmögliche Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen verlangten alternative Techniken. „Handwerkerinnen und Handwerker installieren die entsprechenden technischen Vorrichtungen und sorgen für die notwendige Infrastruktur“, so Goll. Mit groß angelegten Aktionen, Hotlines und Beratungen sei es gelungen, die Ausbildungszahlen in Ostwestfalen-Lippe wieder zu steigern. „Zum Jahresende konnten wir ein Plus von rund 7 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen verbuchen“, betonte der Leiter der Berufsbildung. Immer mehr junge Menschen realisierten, dass eine Ausbildung im Handwerk die beste Möglichkeit sei, um den Klimaschutz aktiv voranzubringen.

Um auch in Zukunft optimale Rahmenbedingungen für die duale Ausbildung zu gewährleisten, investiert das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer gezielt in Digitalisierung. Im Februar ist gerade der CNC-Fachraum neu ausgestattet worden. Insgesamt hat die Kammer im letzten Jahr rund zwei Millionen Euro investiert, um die wachsenden Anforderungen an die überbetriebliche Ausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung zu erfüllen. „Ein topausgestattetes Bildungszentrum ist ein Magnet für junge Menschen und braucht die Universität oder Fachhochschule als Konkurrenz nicht zu scheuen“, erklärte Dr. Maribel Illig, Geschäftsführerin der Handwerkskammer und Leiterin der Berufsbildungszentren.