Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, fordert eine unmittelbare und zeitnahe Entlastung für energieintensive Betriebe.
Joerg Dieckmann
Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, fordert eine unmittelbare und zeitnahe Entlastung für energieintensive Betriebe.

OWL-Handwerk fordert sofortige Umsetzung des Abwehrschirms

Die Bundesregierung stellte Ende vergangener Woche ihre Ansätze für ein weiteres Entlastungspaket vor, das einen Abwehrschirm in Höhe von 200 Milliarden Euro vorsieht und die Preise für Strom und Gas senken soll. „Mit dem angekündigten Entlastungspaket greift die Bundesregierung die Forderungen des OWL-Handwerks auf, die wir Mitte September in einem offenen Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Ausdruck gebracht haben“, betonte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL. Der Wegfall der Gasumlage und die geplante Bremse von Strom- und Gaspreisen seien nicht nur ein wichtiges Signal für viele Privathaushalte, sondern vor allem auch für viele kleine und mittelständische Unternehmen.

„Wir begrüßen die Zielsetzung der Bundesregierung, geben aber zu bedenken, dass die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen noch offen ist und von den Ergebnissen der eingesetzten Expertenkommission abhängig ist“, so Prager. Darüber hinaus habe das Gespräch zwischen Bund und Ländern gezeigt, dass es noch viele Unklarheiten bezüglich der Finanzierung der Maßnahmen gebe. „Zahlreiche energieintensive Betriebe stehen jedoch bereits massiv unter Druck und ihnen läuft die Zeit davon. Sie befinden sich in einer existenzbedrohenden Lage. Die Antwort auf die Frage, wie gerade diese Betriebe unmittelbar und zeitnah entlastet werden können, bleibt die Koalition weiterhin schuldig“, kritisiert Prager. Daher sei es von großer Bedeutung, dass die Hilfsprogramme jetzt sofort und unbürokratisch bei den betroffenen Unternehmen ankommen. „Eine Preisbremse, die erst Anfang 2023 wirkt, hilft den Betrieben in diesem Herbst nicht. Bis Weihnachten ist es für viele Betriebe und Arbeitsplätze allerdings schon zu spät. Wir brauchen spürbare Entlastungen nicht im Advent, sondern jetzt“, so Prager.