Collage_Raumausstatter
HWK OWL & Kai Sander

Raumausstatterinnen legen Prüfung im Campus Handwerk ab

Drei junge Frauen haben in diesem Jahr ihre Gesellenprüfung im Raumausstatter-Handwerk im Campus Handwerk in Bielefeld abgelegt. Für ihre Gesellenstücke mussten die Nachwuchshandwerkerinnen aus den Innungsbezirken Wittekindsland, Lippe, Bielefeld und Gütersloh einen festgelegten Raumausschnitt gestalten und eine Polsterarbeit verrichten. Insgesamt hatten sie knapp eine Woche dafür Zeit, danach folgte jeweils ein Fachgespräch. Vor der Konzeption ihres Raumes mussten sich die Prüflinge einen Kundenauftrag ausdenken und diesen definieren. Dafür erdachten sie die Idee einer Kundin oder eines Kunden, bestimmten deren oder dessen Charakter und Geschmack und entwickelten den passenden Einrichtungsstil. Der Raumausschnitt musste über Vorhänge mit einem beweglichen Schnurzug verfügen. Der Stoff und weitere Materialien waren selbst auszuwählen. Bei dem anzufertigenden Stuhl war das Gestell fest vorgegeben, die Polsterung und Weiterverarbeitungstechniken durften selbst gewählt werden.

Geprüft wurden sie von Heinz-Friedel Stapel, Obermeister der Raumausstatter- und Schuhmacher-Innung Wittekindsland und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Raumausstatter, Kai Sander, Mitglied des Prüfungsausschusses für die Arbeitnehmerseite, und Katja Gusewehr, Mitglied im Prüfungsausschuss für die Lehrkräfte. Aufsicht führten die Raumausstattermeisterinnen und -meister Karin Tellbrügge, Stefanie Ernst, Björn Stapel jun. und Jörg Kehde.

Die beste Prüfung legte Louisa Korsmeier ab, Ausbildungsbetrieb Dirk Lindemann Raumausstattermeister, Bielefeld. Louisa Korsmeier hat für ihre Kundin ein Lesezimmer in einem Fachwerkhaus an der See ausgestattet. Die edlen Velour-Vorhänge und den Bezug für den Stuhl stimmte sie farblich auf die Tapete ab. Vor ihrer Ausbildung war sie zunächst mit dem Raumausstatter-Handwerk nicht vertraut. Durch Vorschläge von Bekannten, die von ihrem Interesse an Innenarchitektur wussten, ist sie zu dem Ausbildungsberuf gekommen. Sie schätzt das handwerkliche und körperliche Arbeiten. „Es ist ein schönes Gefühl, etwas zu schaffen und am Ende des Tages ein Ergebnis vor sich zu haben“, erklärte Korsmeier.

Platz 2 erreichte Katharina Müther, Ausbildungsbetrieb HAMMER Fachmärkte für Heimausstattung GmbH & Co. KG., Porta Westfalica. Sie gestaltete liebevoll ein Kinderzimmer und wählte dafür ruhige Farben und eine Tapete mit großen Karos.

Einen stolzen dritten Platz erzielte Adeline Wiebe, Ausbildungsbetrieb HAMMER Fachmärkte für Heimausstattung GmbH & Co. KG. West, Herford. Adeline Wiebe hat ein Wohnzimmer für ein älteres, wohlhabendes Ehepaar ausgestattet, das als Rückzugsort dienen soll. Dabei wählte sie sehr klassische und hochpreisige Stoffe mit sanften, dezenten Farben. Die Raumausstatterin schätzt die Interaktion mit dem Kunden. „Wenn der Kunde zufrieden ist, bin ich auch zufrieden“, sagte Wiebe. Sie spielt bereits mit dem Gedanken, den Meistertitel zu erwerben, aber möchte zunächst Arbeitserfahrung sammeln.