Peter Eul (l.), Präsident der Handwerkskammer OWL, und Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL.
22. Dezember 2025Rück- und Ausblick der Handwerkskammer
Die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld blickt auf ein forderndes Jahr 2025 zurück. Im Fundament der deutschen Wirtschaft stellt die Handwerkskammer erste Risse fest, die schnell gekittet werden müssen. Gemessen an ihren Versprechen hat die Bundesregierung nach Einschätzung der Handwerkskammer bislang noch nicht ausreichend geliefert. Weiterhin erschweren hohe Energiepreise, mangelnde Planungssicherheit und eine überbordende Bürokratie auf allen Ebenen das wirtschaftliche Handeln der Handwerksunternehmen in der Region. Lobend äußert sich die Handwerkskammer über die Vereinfachungen beim Beantragen des Handwerkerparkausweises in Bielefeld. Die Handwerkskammer weist zudem auf die große Bedeutung der Handwerksunternehmen bei der Integration von Zugewanderten hin. Gemeinsames Arbeiten verbindet, hilft beim Sprachenlernen und schafft eine eigenständige finanzielle Basis.
Ein Rückblick auf das Kammerjahr 2025 zeigt zukunftsweisende Weichenstellungen. Die Kammer hat beispielsweise einen Kooperationsvertrag mit Arminia Bielefeld geschlossen, um sportbegeisterte junge Menschen auch für das Handwerk zu interessieren. Darüber hinaus hat die Handwerkskammer mit der Gründung eines Frauenforums Raum für interessierte Frauen geschaffen, um frauenspezifische Bedürfnisse zu formulieren und mit Unterstützung der Handwerkskammer durchzusetzen. Ein wichtiges Thema dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit dem „Freiwilligen HandwerksjahrPLUS (FHJ+)“ hat die Handwerkskammer OWL ein Pilotprojekt gestartet, um noch unentschiedene Personen für das Handwerk zu gewinnen. Interessierte Menschen erhalten die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres vier verschiedene Handwerksberufe kennenzulernen und dabei bestenfalls den Traumberuf zu finden.
Mit dem Claim „Handwerk OWL: Wir können Zukunft!“ präsentiert sich die regionale Handwerksfamilie als zukunftsfähig. Der Blick in die Zukunft umfasst auch den Betrieb moderner Berufsbildungsstätten. Die Bildungsstätte am Campus Handwerk wird derzeit massiv erweitert und soll im Herbst 2027 fertiggestellt werden. Darüber hinaus setzt sich die Handwerkskammer weiterhin für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein. Die Bildungswege verzahnen sich inzwischen häufig, sodass ihre strikte Trennung in der Realität nicht mehr zeitgemäß ist.