Parallel zu seinem politischen Engagement und seinem Unternehmertum ist Alfred Gemmeke ehrenamtlich in den Handwerksorganisationen aktiv.
Parallel zu seinem politischen Engagement und seinem Unternehmertum ist Alfred Gemmeke ehrenamtlich in den Handwerksorganisationen aktiv.

Stimme des Handwerks wird gehört

13.05.2022

Als sich die Schüler-Union in Steinheim gründete, trat Alfred Gemmeke (61) der politischen Nachwuchsvereinigung im Alter von zwölf Jahren bei. Inzwischen sitzt er für die CDU im Kreistag. Schon in der Schule engagierte sich Alfred Gemmeke und wurde schließlich zum Schülersprecher gewählt. „Die politische Arbeit hat mich immer interessiert und auch mein Selbstbewusstsein gestärkt“, erklärt der Maler- und Lackierermeister, der sich selbst als Nachrichten-Junkie bezeichnet. Morgens steht er stets eine Stunde eher auf, um die beiden örtlichen Tageszeitungen, die politisch sehr unterschiedlich geprägt sind, zu lesen.

„Im Kreisparlament ist auch die Meinung der Handwerkskollegen sehr gefragt“, berichtet der Maler- und Lackierermeister. Insgesamt gebe es ein gutes Miteinander zwischen Handwerkerinnen und Handwerkern und den anderen Kreistagsmitgliedern. „Handwerker denken anders als Akademiker und sprechen eine klare Sprache“, ergänzt der Unternehmer, der selbst stets andere Blickweisen mitberücksichtigt. Zwei Förderschulen sollen vom städtischen Besitz zum Kreis übergehen. Zu Fragen der Sanierung und möglicher Kosten sind die Meinungen von Gemmeke und seinen Handwerkskollegen im Kreistag gefragt. Stolz ist er darauf, dass auf seine Initiative fast ein kompletter Straßenzug mit leerstehenden Häusern im Steinheimer Ortskern umstrukturiert wird. Ein Großteil der Häuser beherbergt inzwischen barrierefreie Wohneinheiten. „Dazu waren viele Gespräche notwendig“, so Gemmeke. 

Politisches Interesse und Engagement kennt er von jeher aus seinem Elternhaus. Sein Vater Wilhelm war über 40 Jahre im Stadtrat und davon zehn Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister in seiner Heimatstadt.

Alfred Gemmeke absolvierte nach seinem Schulabschluss zunächst eine Ausbildung zum Maler und Lackierer und anschließend zum Bürokaufmann. Mit Anfang 20 gründete er eine Familie und stieg in den väterlichen Malerbetrieb ein. 1985 absolvierte Alfred Gemmeke erfolgreich seine Meisterprüfung. 1991 übernahm er das Unternehmen. In dieser Zeit trat er der Mittelstandsvereinigung bei und war sieben Jahre deren Vorsitzender. In dieser Funktion wurde er in die Fraktionsarbeit der CDU im Steinheimer Stadtparlament einbezogen. Dort setzte er unter anderem die Öffnung der Fußgängerzone in Steinheim für Kraftfahrzeuge durch. „Ich konnte erfolgreich die Sichtweise des Handwerks und des Einzelhandels einbringen“, erklärt Gemmeke, die Öffnung wird bis heute aufrechterhalten.

Parallel zu seinem politischen Engagement und seinem Unternehmertum engagiert er sich ehrenamtlich in den Handwerksorganisationen:

Seit 1991 arbeitet Gemmeke im Vorstand der Maler- und Lackierer-Innung Höxter-Warburg mit, seit 2002 ist er deren Obermeister. Dem Ausschuss für Sozialpolitik vom Landesinnungsverband gehört er seit 2010 an. 2017 wurde er zum Vorsitzenden gewählt und arbeitet Kraft dieses Amtes auf Bundesebene in der Tarifkommission mit. Dort vertritt er als einer der 16 Landesvorsitzenden die Maler und Lackierer bei Tarifverhandlungen sowie bei der verbandseigenen Renten- und Urlaubskasse. Seit 2019 führt er das Amt des stellvertretenden Landesinnungsmeisters aus.

Als stellvertretender Kreishandwerksmeister leitet Alfred Gemmeke gemeinsam mit Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild ehrenamtlich die Kreishandwerkerschaft. „Mit dem neuen Hauptgeschäftsführer Gerald Studzinsky und Geschäftsführer Dominik Rüther hat unsere Kreishandwerkerschaft einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung und Modernisierung gemacht“, lobt Gemmeke. In der Handwerkskammer arbeitet er in der Vollversammlung mit, leitet den Wirtschaftsförderungsausschuss und nimmt damit entscheidenden Einfluss auf die Konjunkturberichterstattung. Im Meisterprüfungsschuss der Handwerkskammer setzt er sich für den handwerklichen Nachwuchs ein.

„Bei der Ausführung der handwerklichen Ehrenämter arbeiten mir die Kreishandwerkerschaft und die Handwerkskammer zu, dafür bin ich sehr dankbar“, erklärt der stellvertretende Kreishandwerksmeister. Wichtig sei es, mit Freude dabei zu sein, dann ließen sich Unternehmertum, politisches Mandat und handwerkliche Ehrenämter unter einen Hut bringen.   

„Es dürften sich aber gerne wesentlich mehr Handwerkskolleginnen und Handwerkskollegen in der Politik betätigen und diese bereichern", wünscht sich Gemmeke.