(v.l.) Dennis Hußmann und sein Chef Adamo Mielke bewerten die Karrierechancen im Vulkanisiseur-Handwerk als ausgesprochen gut.
HWK OWL
(v.l.) Dennis Hußmann und sein Chef Adamo Mielke bewerten die Karrierechancen im Vulkanisiseur-Handwerk als ausgesprochen gut.

Umweltschonend fahren

26.01.2021

Der Mechatroniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik, Fachrichtung Reifen- und Fahrwerktechnik, Dennis Hußmann, holte den Bundessieg beim Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. „Ein verantwortungsvoller Beruf mit Zukunft“, betont sein Chef Adamo Mielke, Geschäftsführer der Reifenhandel Mielke GmbH in Delbrück.

„Irgendetwas mit Medien“ hatte sich Dennis Hußmann zunächst gedacht und ein Fachabitur mit dem Schwerpunkt Mediendesign angestrebt. Schnell merkte er, dass dieser Weg nicht passte und entschied sich, zur Bundeswehr zu gehen. Um die Zeit bis zum Ausbildungsbeginn zu überbrücken, jobbte er in Vollzeit bei der Reifenhandel Mielke GmbH in Delbrück. Nach kurzer Zeit beim Militär kehrte er zurück in den Fachbetrieb für Vulkanisier- und Reifentechnik und begann zum nächstmöglichen Zeitpunkt seine Ausbildung. Dort hat ihm vor allem das handwerkliche Arbeiten gefallen, aber auch die strukturierte und sorgsame Betriebsorganisation sowie der Umgang mit der Kundschaft.

Auf eine fundierte Ausbildung legt Adamo Mielke großen Wert. Seit der Firmengründung vor 20 Jahren beschäftigt er sowohl Meister im Bereich Kraftfahrzeugtechnik als auch im Bereich Reifen- und Vulkanisationstechnik. Inzwischen sind 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihn tätig. „Wer für mich arbeitet, muss offen und ehrlich sein, aber auch gut anpacken können“, betont Mielke. Seine Mitarbeitenden und Auszubildenden profitieren dafür von einem sehr guten Betriebsklima: Gemeinsame Aktionen wie eine Bowlingtour mit Lebenspartnerinnen- und partnern, der Besuch des Paderborner Volksfestes Libori oder des Delbrücker Katharinenmarktes zählen dazu. Seinen Auszubildenden zahlt er sowohl das Zugticket zum Blockunterricht am Berufskolleg in Köln als auch die Unterkunft. „Mein Betrieb unterstützt die Auszubildenden nach besten Kräften – etwas daraus machen müssen sie selbst“, erklärt Adamo Mielke, der stolz auf seinen erfolgreichen Auszubildenden Dennis Hußmann ist. Dieser hat das Angebot des Nicolas-August-Otto-Berufskollegs genutzt und sein Fachabitur nachgeholt. Drei junge Leute hat Mielke bisher ausgebildet, darunter seinen Sohn, der den Titel Landessieger erzielte.

„Der Beruf des Vulkaniseurs ist inhaltlich anspruchsvoll, die Themen Verkehrssicherheit und Klimaschutz spielen eine große Rolle“, betont Geselle Hußmann. Als Experte für Fahrwerkstechnik ist er für die optimale und sichere Straßenlage der Fahrzeuge verantwortlich. 120.000 Tonnen Reifenabrieb fallen in Deutschland pro Jahr an, damit verursachen Reifen größere Umweltbelastungen als der Feinstaub aus den Abgasen. „Durch das Ausrichten der Fahrwerke und Auswuchten der Reifen können wir als Fachhandwerker die Menge gezielt reduzieren“, erklärt der Junghandwerker. Für ausgedehnte Kautschukplantagen müssen Naturwälder weichen. Daher begrüßt der Handwerksgeselle, dass die Runderneuerung und Wiederaufbereitung von Reifen einen größer werdenden Anteil der Aufträge einnimmt. Hußmann möchte zunächst als Geselle in dem topmodern aufgestellten Unternehmen arbeiten.

Auf der einladenden und gut strukturierten Internetseite können Kundinnen und Kunden alle Serviceleistungen online buchen. Dazu zählen der Reifen- und Felgenservice, aber auch Inspektionen, TÜV-Haupt- und Abgasuntersuchungen, der Klimaanlagen- oder Bremsservice und Achsvermessungen. „Stark nachgefragt ist das Tuning von Fahrzeugen“, berichtet Chef Mielke „und der 24-Stunden-LKW-Service.“ Mielke begrüßt, dass Hußmann zunächst Arbeitserfahrungen sammelt. Wenn sein Geselle später „seinen Meister“ machen oder studieren möchte, wird er ihn weiter unterstützen.