Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld Foto: Jörg Dieckmann Schlagwort(e): Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
Jörg Dieckmann
Dr. Jens Prager

26. September 2023 Wichtiges Signal für das Bauhandwerk in OWL

Statement von Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL: 

Aus Sicht der Handwerkskammer OWL braucht es für eine Wende auf dem Wohnungsmarkt eine klare Priorisierung zur Entbürokratisierung des Bauens. In diesem Zuge sind die auf dem Wohnungsbaugipfel vorgelegten Maßnahmen ein hilfreicher erster Schritt für das Bauhandwerk in der Region, greifen aber nicht weit genug. Zwar ist es grundsätzlich positiv zu bewerten, dass das KfW-Programm zur Eigenheimförderung von Familien ausgeweitet und EH 40 als verbindlicher Neubaustandard ausgesetzt werden soll. Wünschenswert ist jedoch, dass eine KfW-Förderung auch bei EH 55-Standard wieder möglich wird. Um die Baukosten weiter zu senken, braucht es darüber hinaus eine Absenkung der Grunderwerbssteuer und eine konsequente Entbürokratisierung des Baurechts.

Nur mit einem gemeinsamen Handeln von Bund, Ländern und Kommunen kann es gelingen, den Absturz vor allem kleiner und mittlerer Baubetriebe zu verhindern. Für die mehr als 2.100 Baubetriebe mit insgesamt gut 1.200 Auszubildenden in Ostwestfalen-Lippe ist es von großer Bedeutung, dass von der Politik ein positives Signal in die Zukunftsbranche Bau gesendet wird. Dies ist umso wichtiger, da das Bauhandwerk nicht nur elementar für die Behebung von Wohnraummangel, sondern auch zentraler Akteur bei der Umsetzung der ambitionierten Klimaziele im Gebäudesektor ist. Betriebe und Beschäftigte brauchen zeitnah verlässliche Rahmenbedingungen, daher ist jetzt ein hohes Tempo bei der Umsetzung der Maßnahmen unabdingbar.