Die Tischlermeister Georg und Meinolf Wippermann vor der 5-Achs-Fräs-Maschine, die effizientes Arbeiten ermöglicht.
HWK OWL
Die Tischlermeister Georg und Meinolf Wippermann vor der 5-Achs-Fräs-Maschine, die effizientes Arbeiten ermöglicht.

Zukunft des Unternehmens gestalten

Seit 1859 besteht die Tischlerei Wippermann in Paderborn. Ihr Erfolgsgeheimnis: die Zeichen der Zeit erkennen, Veränderungen umsetzen und kontinuierlich investieren. Geleitet wird das Unternehmen von Tischlermeister Meinolf Wippermann. Sein Sohn Georg, ebenfalls Tischlermeister, übernimmt vermehrt Führungsaufgaben und setzt Akzente, um die Zukunft des Unternehmens zu gestalten.

Die Umstellung auf klimaneutrale Techniken rechnet sich, da sind sich Vater und Sohn einig. Auf 100 Kilometern verursacht ein strombetriebenes Fahrzeug rund zwei Euro Stromkosten. „Bei den aktuellen Spritkosten ist das ein großes Sparpotenzial für unser Unternehmen“, betont Meinolf Wippermann. Den Strom beziehen die Fahrzeuge an den beiden firmeneigenen Ladestationen, die wiederum von einer eigenen Photovoltaikanlage gespeist werden. „Mit den Autos sind wir klimaneutral mobil“, ergänzt Georg Wippermann. Die Energieerzeugung der Photovoltaikanlage überschreitet den Strombedarf des Unternehmens um rund 1.300 Kilowattstunden. „Die recht hohen Stromkosten unseres Unternehmens sind durch die Eigenproduktion gut kalkulierbar“, erklärt Meinolf Wippermann. Geheizt wird das Unternehmen komplett mit Holzresten, die in der Produktion anfallen. Der Zukauf von Gas entfällt. In der Werkhalle wurde die Beleuchtung inzwischen komplett auf LED umgestellt.

Jedes Jahr investieren die beiden Tischlermeister in ihren Maschinenpark. Der ganze Stolz ist die 5- Achs-CNC-Fräsmaschine, die hochpräzises Arbeiten ermöglicht. Über die CNC-Steuerung erhält die Maschine ihre Befehle und kann auch sehr komplexe Bauteile zeitsparend bearbeiten. Entwürfe für Möbel und komplette Einrichtungen entwirft Junior Georg zunächst über ein CAD/CAM-Programm. Der Erwerb der aufwändigen Software wurde durch ein Los des Förderprogramms Mittelstand Innovativ und Digital (MID) des Landes Nordrhein-Westfalen möglich. Mittels der neuen Software werden nicht nur Entwürfe erstellt, sondern auch die komplette Fertigung, die über CNC-Maschinen erfolgt, vorbereitet. „Sind Möbel oder Möbelteile erst einmal programmiert lässt sich die Fertigung exakt wiederholen und auch proportionsgerecht abwandeln“, erklärt Georg Wippermann die Vorteile der computergesteuerten Herstellung. „Diesen Aufgabenbereich hat mein Sohn übernommen“, ergänzt der 60-jährige Seniorchef. Unter der Federführung von Georg wurde schon die Unternehmensorganisation digitalisiert. Momentan ist er dabei, Ideen für die Lagerführung zu entwickeln, die exakt auf das eigene Unternehmen zugeschnitten sind.

Neben der Herstellung von Möbeln für Privat- und Geschäftskunden hat sich die Tischlerei Wippermann ein weiteres Standbein als Zulieferer für die Industrie aufgebaut. Die Tischlerei beschäftigt zehn Mitarbeitende, darunter insgesamt vier Meister, und je einen Auszubildenden pro Ausbildungsjahr.