21. April 2023 Eine Vision wird Wirklichkeit
Im InnovationSpin in Lemgo arbeiten Bildung, Wissenschaft und Forschung gemeinsam an zukunftsweisenden Lösungen. Hier sollen Handwerksbetriebe und deren Beschäftigte fit für die Gewinnung von Kompetenzen und die Entwicklung von Geschäftsmodellen im digitalen Umfeld gemacht werden. Die theoretische Wissensvermittlung ist dabei eng verbunden mit der Praxis. Der auch optisch innovative und transparente Neubau, ein gemeinsames Vorhaben von Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, Kreis Lippe und der Technischen Hochschule OWL, wurde am 19. April von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, offiziell eröffnet. Das Land, der Bund und die Europäische Union haben den InnovationSpin mit insgesamt 27 Millionen Euro gefördert.
„Auf Ihre Region blicke ich mit Zuversicht“, erklärte die Ministerin an die rund 200 anwesenden Gäste gerichtet, „hier passieren Dinge, die für Deutschland und ganz Europa gebraucht werden.“ „Herausfordernde Zeiten brauchen Leute, die sich nicht wegducken“, ergänzte Neubaur, diese gebe es ihrer Auffassung nach in Ostwestfalen-Lippe. „Innovation aus Tradition kennzeichnet das Handwerk“, stellte Neubaur heraus und bezeichnete das Handwerk als „Schrittmacher des Mittelstands“. Die Transformation in Richtung Klimaneutralität könne nur mit einem starken Handwerk funktionieren.
„Digitale Werkzeuge sind Teil der Lösung des Fachkräftemangels“, so die Ministerin und forderte die Anwesenden auf, den InnovationSpin auch überregional bekannt zu machen. Sie betonte auch die Notwendigkeit der Weiterbildung: „Was Hänschen nicht kann, lernt Hans nimmermehr, dieser Satz hat heute keine Gültigkeit mehr.“
Im InnovationSpin setzt die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe die „Digitale Werkstatt Handwerk“ um, die für eine neue Form des aktiven Miteinanders von Forschung und Praxis steht. In den Bereichen LERN.BAR, GESTALT.BAR und FORM.BAR können Interessierte praxisnah digitale Kompetenzen erwerben und die Anwendungschancen eines digitalen Handwerksmanagements erproben. Ganz unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz werden dadurch zeitnah auch Gegenstand von der Aus- und Fortbildung im Handwerk sein.
Kreishandwerksmeister Mickel Biere betonte in seiner Begrüßung, dass die Hälfte aller Aufträge, die mit der Errichtung des InnovationSpin verbunden waren, von heimischen Unternehmen erledigt worden seien. „Wir müssen den InnovationSpin nutzen, damit wir auch in Zukunft auf starke Unternehmen bauen können“, bekräftigt Biere den festen Vorsatz der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, den eigenen Wirtschaftszweig durch eine interdisziplinäre Arbeitsweise zu stärken. Durch eine Optimierung der Arbeitsabläufe und den Einsatz von Robotern könnten sich die Fachkräfte dann viel stärker auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren.
„Wir entwickeln ganz andere Bildungskonzepte, als Sie bisher kannten“, betonte Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Technischen Hochschule OWL. Stolz zeigten sich auch Landrat Dr. Axel Lehmann, der Lippe „als Keimzelle der Innovationskraft“ bezeichnete, und Bürgermeister Markus Baier, der den Tag der Eröffnung einen „Meilensteintag“ nannte.
Präsidium und Geschäftsführung der Handwerkskammer OWL gratulierten gemeinsam mit den Kreishandwerksmeistern und Geschäftsführungen der drei anderen Kreishandwerkerschaften den Machern der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, insbesondere Kreishandwerksmeister Mickel Biere und Hauptgeschäftsführer Michael Lutter, zu der überragenden Leistung, die sich mit dem Bau des InnovationSpin verbindet. Sie überreichten ein Mosaik mit Porträts aller ehrenamtlichen und hauptamtlichen Vertreterinnen und Vertretern der ostwestfälisch-lippischen Handwerksorganisationen. Diese stehe sinnbildlich dafür, dass sich das gesamte Handwerk in OWL mit dafür verantwortlich fühle, den InnovationSpin nun auch mit Leben zu füllen.