
(v r.) Norma Bopp-Strecker, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer, Tischlermeisterin Johanna Röh und Ragna Köstner, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer eröffneten das Netzwerktreffen der regionalen Frauen im Handwerk.
5. September 2025FrauenForum gestartet
Noch immer sind Frauen im Handwerk unterrepräsentiert: Im Jahr 2024 lag der Anteil weiblicher Auszubildender in der Region OWL bei lediglich 17 Prozent. Auch bei den Meisterprüfungen zeigt sich ein ähnliches Bild, denn unter den knapp 380 erfolgreichen Meisterabschlüssen blieb der Frauenanteil auf diesem niedrigen Niveau. Entsprechend gering ist auch die Zahl der Frauen, die im Handwerk einen eigenen Betrieb führen.
Die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld hat deshalb das FrauenForum ins Leben gerufen, um die Sichtbarkeit, Teilhabe und Gleichstellung von Frauen im Handwerk zu fördern.
Beim Auftakt tauschten sich über 80 Teilnehmerinnen über die Karrierechancen, aber auch über mögliche Stolpersteine aus. Themen waren darüber hinaus die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch Wege, um mehr Frauen für das Handwerk und das handwerkliche Ehrenamt zu begeistern, wurden diskutiert.
„Hier entstehen neue Ideen und Impulse, mit denen wir konkrete Schritte in Richtung Gleichstellung und Sichtbarkeit gehen“, würdigte Norma Bopp-Strecker, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer. Schon jetzt prägen Frauen das Handwerk als Gestalterinnen und Macherinnen, so die Unternehmerin weiter. Das Forum richtet sich deshalb an alle Frauen der Handwerksfamilie OWL – von der Auszubildenden über die Meisterin bis zur Unternehmerin.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Tischlermeisterin und Unternehmerin Johanna Röh. „Schwangerschaft und Selbstständigkeit sind noch immer ein Gegensatz“, berichtete die Mutter einer Tochter. Sie selbst musste erfahren, dass es wenig Unterstützung für schwangere Handwerksunternehmerinnen gibt. Deshalb setzt sich die Meisterin öffentlich für einen verbesserten Mutterschutz selbstständiger Frauen ein.
Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer, Ragna Köstner, warf zum Abschluss einen Blick nach vorne. „Überholte Rollenbilder haben keine Zukunft – ein modernes und progressives Handwerk allerdings schon“, erklärte Köstner.
Damit Sichtbarkeit und Teilhabe nicht nur Versprechungen bleiben, setzt die Handwerkskammer eine Social-Media-Kampagne mit Frauen im Handwerk um. In Kurzvideos erzählen Handwerkerinnen ihre persönlichen Geschichten und entkräften dabei humorvoll typische Vorurteile. Außerdem ist ein Mentoringprogramm für junge Handwerkerinnen geplant, um sie gezielt auf ihrem Berufsweg zu unterstützen.
Bereits am 4. November findet ein nächstes Gesprächsformat im Rahmen der Handwerk OWL im Dialog-Reihe zum Thema „Frauen im Handwerk – Unverzichtbar“ im Campus Handwerk in Bielefeld statt. Brigitte Büscher moderiert die Podiumsdiskussion mit Gästinnen aus dem regionalen und bundesweiten Handwerk.
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website der Handwerkskammer hier.
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